Anna Katharina Jochum (I008106) , 17531765 (12 Jahre alt)

Name
Anna Katharina /Jochum/
Nachname
Jochum
Vornamen
Anna Katharina
Geburt
Gerber-Nummer
ILL: .3909.
Notiz: (.3909.2: Kind)
Geburt eines Bruders
Tod einer väterlichen Großmutter
Tod einer Mutter
Pastöre in Illingen
Wendelin Federkeil
von 1715 bis 1758
Notiz: Q: Robert Kirsch, S.S. Stephanus und Clemens , Die Pfarrei Illingen in der Zeit ihrer Zugehörigkeit zum Bistum Metz (893 - 1803)

Q: Robert Kirsch, S.S. Stephanus und Clemens , Die Pfarrei Illingen in der Zeit ihrer Zugehörigkeit zum Bistum Metz (893 - 1803)

Nicht immer waren die Pfarrkinder mit der umfangreichen Tierhaltung
des Pastors zufrieden:
1730 beschweren sie sich bei Johann Ferdinand von Kerpen, weil Pastor Wendelin Federkeil 31 Kühe hielt. Dies sei eine Last, die sie nicht zu tragen brauchten (LHA 54/33 Nr. 274, Seite 42 f).

1730 geht Pastor Federkeil gegen den Kirchenschöffen Johannes Meiser (Johann Olig-Hänschen Meiser (Mäuser) (I013316)) vor,
der sich gegen eine Erhöhung der Begräbnisgebühren gewandt hatte.
Dem Pastor gelingt es, mit herrschaftlicher Hilfe die neuen Taxen
durchzusetzen, zumal er sich auf eine bischöfliche Anordnung berufen
kann (LHA 53 C 23, Nr. 4, Blatt 291).

Wendelin Federkeil, vorher Pastor zu Cadenborn in Lothringen, schaffte um 1715
eine Turmuhr an, ohne die Pfarrkinder genügend zu konsultieren.
Insbesondere waren es die Hüttig-Raßweiler, die sich gegen Zahlungen
sperrten. Als Federkeil dem Jakob Mohr aus Hüttigweiler die Aussegnung
seiner Frau und die Taufe seines Kindes verweigerte, ging der
Streit vor das Offizialat in Metz und an die Amtsverwaltung in
St. Wendel und lllingen. Der Streit eskalierte so weit, daß man in Hüttigweiler
Pläne zur Gründung einer eigenen Pfarrei ausheckte. Man stellte
schließlich den Hüttig-Raßweilern ein Ultimatum, binnen drei Tagen zu
erklären, zu welcher Pfarrei sie gehörten. Als die Erklärung ausblieb,
stellte eine vom Archipresbyter eingesetzte Kommision unter Leitung
des Pastor Durand von Homburg fest, dass der Illinger Pastor nicht mehr
verpflichtet sei, Seelsorgefunktionen für die Hüttig-Raßweiler auszuüben.
Der Bericht schloß mit der schönen Sentenz: Setzen sich die
Hüttigweiler durch, dann ist die Pfarrkirche Illingen wie eine Kneipe,
welche die Passanten nach ihrem Gutdünken besuchen und wo sie die
Freiheit haben, sich zu entfernen, wann sie wollen
(LHA Abt. 16, Nr. 7465 und 54/33 Nr. 228, Blatt 1 ff).

Der Streit wurde schließlich auf höchster Ebene, nämlich von den Bischöfen zu Metz und
Trier, entschieden: Die Pfarrkinder von Hüttigweiler mußten ihren
Anteil an der Turmuhr zahlen.

Noch langwieriger verlief der Streit ums Brennholz des Pastors; er
durchzieht fast vier Jahrzehnte. 1734 erließ Lothar Franz von Kerpen
ein eigenes Dekret, das dem Pastor die Zufuhr von Brennholz sicherte (LHA 54/33 Nr. 275, Blatt 55 ff).

17 46 bemühen sich unter Hinweis auf die wachsende Bevölkerungszahl
die Pfarrkinder angestrengt, den Holzanteil des Pastors zu mindern. Die
Gemeinde holte sogar ein Rechtsgutachten ein. Sie erreicht immerhin,
daß der Pastor auf zwei Teile der Bestbegüterten gesetzt wird, d.h.
der Pastor erhält doppelt soviel wie der größte Schaftbauer(LHA 54/33 Nr. 275, Blatt 81).

Da die Untertanen mittlerweile aus Mangel an Brennmaterial auch die Rothhecken
für Brennholz nutzen, geht der Streit weiter. Der Pastor verlangt
auch dort seinen Anteil und bekommt ihn nach verbissenem Streitzugesprochen.
Pastor Federkeil meint 1748 in einer Klage an den Freiherrn
von Kerpen: Kein Pastor wurde im angrenzenden Lothringen wegen des
Brennholzes so verspottet wie der Illinger Pastor
(LHA 54/33 Nr. 275, Blatt 81).

Pastor Federkeil verweist 1750 in einem Schreiben darauf, daß er
aus dem kleinen Zehnten in Wemmetsweiler und Illingen jährlich
etwa 6 Pfund Flachs, 5 Ferkel und ein Faß Rapssamen beziehe (LHA Abt. 22, Nr. 2639. Blatt 97). Die ausgedehnte Viehhaltung des Pastors war indessen nur möglich,
weil der Pastor auch Ackerland und Wiesen nutzen konnte, das sogenannte Pfarrwittum. Die Grundstücke, deren Umfang und Größe sich nicht mehr feststellen lassen, lagen im Gemenge mit den herrschaftlichen Ländereien am sogenannten Schloßberg,
der sich von der Burg den Hang nach Hüttig- und Raßweiler hinzog. 1733 kommt es hier zu
einem widerruflichen Austausch mit Kerpischen Grundstücken (LHA 54/33 Nr. 226, Blatt 112 ff). Die dennoch hie und da ausbrechenden Differenzen wegen Beweidung,
Düngung, Umzäunung etc. erweisen, daß der Pastor zu Illingen ein
Landwirt mit Sachverstand war (LHA 54/33 Nr. 226, Blatt 142ff).

Beim Tode des Pastors Wendelin Federkeil 1758 stellte sich
heraus, daß der Pastor die Opfergelder allein verwaltete und letztlich
183 Gulden in seinem Nachlaß ungeklärt blieben. Pastor Johann Heinrich
Fabricius schloß daher, da eine Klärung nicht möglich war, mit den
Erben seines Vorgängers einen Vergleich, auf Grund dessen sie der
Bergkapelle einen Kelch im Werte von 30 Gulden stifteten.

Pastöre in Illingen
Johann Heinrich Fabricius
von 1758 bis 1768
Notiz: Q: Robert Kirsch, S.S. Stephanus und Clemens , Die Pfarrei Illingen in der Zeit ihrer Zugehörigkeit zum Bistum Metz (893 - 1803)

Q: Robert Kirsch, S.S. Stephanus und Clemens , Die Pfarrei Illingen in der Zeit ihrer Zugehörigkeit zum Bistum Metz (893 - 1803)

Fabricius, der durch persönliches Engagement die Andacht in den beiden
Kapellen (Anm.: Bergkapelle und Kapelle in Wemmetsweiler) verstärken konnte, lernte keineswegs aus den Fehlern seines
Vorgängers; bei seinem Tode 1768 traten geradezu chaotische
Zustände zu Tage:
Zwischen den nur zum Teil belegbaren Einnahmen und den Verwendungsnachweisen
taten sich ungeheure Diskre-panzen auf. Eine erste Übersicht ergab 1700 Gulden, die den Erben des Pastors in Rechnung gestellt wurden. Pastor Marx, Nachfolger von Fabricius,
meinte, eine so blamable und unordentliche Situation, wie sie sein verstorbener
Vorgänger hinterlassen habe, sei nichts für ein empfindliches
und ehrliches Gemüt.

Tod
Religion
r.k.
Letzte Änderung
29. Juni 202305:22:20
Autor der letzten Änderung: dieter
Familie mit Eltern
Vater
17161769
Geburt: 14. Juli 1716 36 34 Wemmetsweiler
Kindstaufe: 14. Juli 1716 36 34 Illingen
Religion: r.k.
Gerber-Nummer: ILL: .3786. .3909.
Tod: 21. Juli 1769Schiffweiler
Mutter
17211755
Geburt: 12. Mai 1721 27 Landsweiler, Schiffweiler
Religion: r.k.
Gerber-Nummer: ILL: .3909.
Tod: 3. März 1755Schiffweiler
Kirchliche Trauung Kirchliche Trauung17. Februar 1738Illingen
18 Monate
älterer Bruder
17391783
Geburt: 8. August 1739 23 18 Schiffweiler
Religion: r.k.
Gerber-Nummer: ILL: .3909.
Tod: 4. Mai 1783Schiffweiler
2 Jahre
älterer Bruder
17411786
Geburt: 12. Oktober 1741 25 20 Schiffweiler
Religion: r.k.
Gerber-Nummer: ILL: .3909.
Tod: 19. Januar 1786Stennweiler
20 Monate
älterer Bruder
17431803
Geburt: 8. Juni 1743 26 22 Landsweiler, Schiffweiler
Religion: r.k.
Gerber-Nummer: ILL: .3909.
Tod: 24. Dezember 1803
2 Jahre
älterer Bruder
1745
Geburt: 22. Mai 1745 28 24 Landsweiler, Schiffweiler
Religion: r.k.
Gerber-Nummer: ILL: .3909.
20 Monate
ältere Schwester
1747
Geburt: 2. Januar 1747 30 25 Landsweiler, Schiffweiler
Religion: r.k.
Gerber-Nummer: ILL: .3909.
15 Monate
älterer Bruder
1748
Geburt: 23. März 1748 31 26 Landsweiler, Schiffweiler
Religion: r.k.
Gerber-Nummer: ILL: .3909.
20 Monate
älterer Bruder
1749
Geburt: 14. November 1749 33 28 Landsweiler, Schiffweiler
Religion: r.k.
Gerber-Nummer: ILL: .3909.
2 Jahre
ältere Schwester
17511786
Geburt: 8. November 1751 35 30 Schiffweiler
Religion: r.k.
Gerber-Nummer: ILL: .3909.
Tod: 14. Dezember 1786Eppelborn
15 Monate
sie selbst
17531765
Geburt: 22. Januar 1753 36 31 Schiffweiler
Religion: r.k.
Gerber-Nummer: ILL: .3909.
Tod: 21. August 1765Schiffweiler
18 Monate
jüngerer Bruder
17541771
Geburt: 6. Juli 1754 37 33 Schiffweiler
Religion: r.k.
Gerber-Nummer: ILL: .3909.
Tod: 3. Juni 1771Schiffweiler